Torsten Ziegner wirkte etwas grimmig, als er sich am Freitagabend nach dem 2:2-Unentschieden des MSV Duisburg auswärts beim Halleschen FC vor die Kameras von Magenta Sport stellte. Das lag zum einem am Platzregen, zum anderen aber an der Leistung seiner Mannschaft.
„Das war unser schlechtestes Auswärtsspiel der Saison“, sagte Ziegner und erklärte: „Nichtmal vom Engagement, die Jungs haben sich reingeworfen. Aber wie fehlerhaft wir in beiden Richtungen waren.“
Beginnen wir hinten. „Wir haben große Räume gelassen, nicht aufwändig genug gespielt, um die Räume zu schließen, die Halle nutzen wollte“, sagte der 45-Jährige. Beispiel: Das 1:0, als Halle einen abgefangenen Ball an der Mittellinie mit genau vier Ballkontakten über drei Stationen im MSV-Tor unterbrachte. Es war nicht die einzige Situation. Die fehlende Effizienz des HFC sowie einige Rettungstaten von Vincent Müller und Co. verhinderten Schlimmeres.
Die Laufarbeit sei nicht das Problem gewesen, betonte der Trainer. „Aber wir waren immer zu spät, waren nie zeitig genug beim Gegenspieler. Wir haben die Tiefenbälle der ersten Hälfte nicht gut verteidigt gekriegt, in der zweiten Hälfte die Hereingaben.“ Aus solch einer resultierte das 2:1 durch Sebastian Müller am zweiten Pfosten. „Wir müssen mit allem, was wir haben, die Flanke verhindern“, sagte Ziegner. Auch im Anschluss fehlte seiner Meinung nach die Zuordnung im Sechzehner.
Der Hallesche FC nutze die Raute des MSV Duisburg gut aus, spielte viel und sehr direkt über die Außen, sodass die Flügelverteidiger oft das Nachsehen hatten. „Klar, Halle war gut im Positionsspiel“, lobte der MSV-Coach den Gegner. Aber: „Das liegt an Halle, aber auch an uns. Wenn wir es nicht schaffen, sie so zu pressen, dass sie nicht aus der Seite raus kommen, dann sieht das so aus. Wir laufen hinterher und das hat mich geärgert.“
Aber es gab auch Erfreuliches an diesem Abend. Halle steht zwar auf Rang 15, ist aber seit sieben Spielen ungeschlagen und trat entsprechend selbstbewusst und vor allem giftig auf. „Wir sind dennoch immer wieder zurück gekommen. Schlussendlich können wir froh sein, dass wir hier Unentschieden spielen, das lag aber weniger daran, dass wir gut waren. Wir haben schon in den letzten Wochen gezeigt, dass wir immer wieder zurückkommen.“
Das sei allerdings nicht der Anspruch des MSV Duisburg. „Das hat mir auch die Mannschaft in der Trainingswoche dokumentiert. Ich glaube, dass mehr drin gewesen wäre, wenn wir nicht zu fehlerhaft gewesen wären.“
Kommende Woche ist Tabellenführer SV Elversberg zu Gast. Und was der aus Fehlern macht, hat in dieser Saison nicht nur der MSV (Hinspiel 0:3) am eigenen Leib erfahren müssen.